Jabbal Moussa - جبل موسى
Im Gegensatz zu Tyr war das Wetter in Jabbal Moussa weniger
warm, wenn auch noch aushaltbar. Jabbal Moussa ist eine Biosphäre, ungefähr
50km von Beirut entfernt, in der man nicht nur eine schöne Sicht genießen,
sondern auch Hadrianische Inschriften sehen und ein wenig herumwandern
kann, um der Luft der Hauptstadt zu entfliehen.
Nach einer kleinen Wanderung, sind wir auf drei ehemalige Häuser gestoßen.
Dort wurde früher Seide hergestellt, eine Kunst, die im Libanon nun fast ausgestorben ist.
Ein Teil meiner Klasse im Arabisch-Programm SINARC |
Die Hadrianischen Inschriften (117-138 v. Chr.) verboten das Fällen von vier Baumsorten (Zeder, Wacholder,Tanne, Eiche). Diese Arten waren den Behörden vorbehalten.
Man sagt, dass diese Inschrifen als erste Maßnahmen zur Schützung der Natur gelten, da das Holz äußert begehrt war und dementsprechend abgeholzt wurde.
Jeita -
مغارة جعيتا
Die Grotte von Jeita ist eine Naturhöhle und liegt im Nahr Al-Kalb. (Nahr bedeutet Fluss auf Arabisch) Dieser Fluss hat sich durch den Stein gefräst und somit die Grotte geschaffen. Man darf leider keine Bilder machen, aber die Grotte besteht aus einer oberen und einer unteren Höhle. In der Unteren kann man auf Boten eine kleine Tour auf dem Fluss machen; die obere Höhle kann man durchlaufen, ein Steg wurde gebaut.
Unten ist der Weg durch die obere Höhle zu sehen.
http://en.wikipedia.org/wiki/File:Jeitag2.jpg |
http://www.hdwpapers.com/jeita_grotto_cave_wallpaper-wallpapers.html |
Bcharré - بشري
Bcharré liegt im Norden des Landes, ein wenig
süd-östlich von Tripoli, bei den berühmten Zedern. (Die Marion und ich ein
wenig später im Schnee gesehen haben).
http://www.welt-atlas.de/map_of_lebanon_4-518 |
Die Hinfahrt nach Bcharré gestaltete sich als etwas unorthodox. Da ich noch ein Tennisspiel am Nachmittag hatte, konnte ich nicht
mit den Anderen am frühen Morgen den Bus nehmen. Deswegen bin ich zuerst mit
meinem Trainer zu meinem Spiel gefahren, das zum Glück auch im Norden war. (und
das ich gewonnen hatte ;)) Nach meinem Spiel wollte ich eigentlich ein Taxi
nehmen, um zu den Anderen nach Bcharré zu fahren. Ich hatte jedoch nicht damit
gerechnet, dass ein Taxi 70000 LL. (35 €) kosten würde – wenn man bedenkt, dass
die Anderen 7000 LL für den Bus von Beirut aus gezahlt haben, dann ist die Summe
noch unglaublicher. Daher habe ich mit der Hilfe der Menschen dort
einen Bus gefunden, der mich bis nach Bcharré, direkt vor unser Hotel abgesetzt hat.
Um den Bus zu nehmen, hat mich mein Trainer an einer Tankstelle rausgelassen,
von der wir wussten, dass der Bus vorbeifahren würde. Von dort habe ich jedoch
ein Taxi genommen, um zu einem etwas belebteren Platz zu kommen, an dem der Bus
ebenso vorbeigefahren ist. Dabei bin ich auf einen Taxifahrer gestoßen, der mir
auf Arabisch etwas gesagt hatte. Die Schwierigkeit war, dass er aus dem Norden kam
und deswegen eine andere Betonung hatte als die, die ich aus Beirut kenne…aus
5 Minuten – khams daqaaiq (für mich) wurde dann khoms doqooi. Und ich habe 5
Minuten gebraucht, um zu verstehen, was genau er denn meint! Als ob die Sprache
nicht schon kompliziert genug wäre, nein, man muss natürlich auch noch je nach
Stadt/Gebiet/Region noch ein wenig anders sprechen. Im Norden merkt man den Einfluss des Aramäischen - aus dem Alif (langezogenem A) wird ein O (circa). Auf jedenfall bin ich dann
für ebenso 7000 LL. zu meinem Hostel gekommen – dementsprechend stolz war ich
dann auch!
In Bcharré haben wir übernachtet und dann am nächsten Tag
eine sehr schöne Wanderung durch die Quadisha Valley وادي
قاديشا gemacht. Wadi Quadisha heißt Heiliges Tal und ist
Weltkulturerbe der UNESCO, eine unglaublich schöne Landschaft! Da die Gegend
dort vorwiegend christlich (maronitisch) ist, beherbergt das Tal mehrere
Klöster, zu denen wir gewandert sind – bei einer erstaunlichen Hitze für den
30. November.
Rechts sieht man Bcharré und den Blick auf die umliegenden Berge. Hier ist Khalil Gibran geboren, berühmter libanesischer Dichter und Maler.
Wie gesagt, die Gegend ist christlich.
Und dies bemerkt man an solch dezenten Hinweisen wie links im Bild.
Die Straße, die nach Becharré führt.
Ein Cabrio der etwas anderen Art.
Die Gegend wurde schon vor Jahrhunderten besiedelt - vor allem von Maroniten, die vor Glaubensverfolgung eine Zuflucht suchten.
Aus dieser Zeit, stammen auch die Kloster, die sich wie hier links an den Berg lehnen.
Die Klöster gelten als beliebte Wanderziele und Pilgerorte.
Mit Marie. Sie ist in der französischen Universität Saint-Joseph.
Grabeinschriften auf Arabisch. Als wir bei dem ersten Kloster angekommen waren, war gerade eine Messe zu hören. Diese wurde natürlich auf Arabisch gehalten, was uns alle erstmal verwirrte, da es das erste Mal war, dass wir eine christliche Messe auf Arabisch gehört hatten. Eine sehr bereichernde Erfahrung!
Auf solchen Pfaden sind wir den ganzen Tag gewandert.
...und uns wurde heiß. Sehr heiß!
Aber es lohnt sich, so wunderschön ist diese Gegend!
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen